Die zweite Männermannschaft reiste am Sonntag zum Aufsteiger nach Bamme, die in der Vorsaison mehr als 130 Tore schossen. Es wurde dann aus ein torreiches Spiel. Mit viel Einsatz kam man zu einem 4:4-Unentschieden, womit man vollends zufrieden war.
Mit M. Lüdicke, T. Gutt, K. Hertel, M. Kaiser, J. Päpke, S. Petzer, D. Gärtner und C. Knappe mussten gleich 8 Spieler aus dem Kader der letzten Woche wegen Verletzung, Arbeit, Urlaub oder Einsatz in der ersten Mannschaft ersetzt werden. So trat man in Bamme wieder mit veränderter Aufstellung an und hatte nur 2 Wechselspieler dabei. Torwart P. Schulz wurde zur zweiten Hälfte als Feldspieler eingewechselt und T. Knappe, der bereits am Vortag bei der ersten Mannschaft 90 Minuten gespielt, stellte sich als zweiter Wechselspieler zur Verfügung.
Was man im Spiel unbedingt vermeiden wollte, folgte schon nach wenigen Sekunden: ein viel zu einfacher Fehlpass direkt nach dem Anstoß. Das brachte gleich Unsicherheit ins Team und der Gegner hätte nach 2 Minuten bereits führen können. Doch die Direktabnahme des gegnerischen Stürmers lenkte Torhüter Avram mit dem Fuß gerade noch so an den Pfosten. Im Spiel nach vorn wurde der finale Pass meist zu überhastet gespielt, so dass Treuenbrietzen nicht richtig ins Spiel kam. Bamme versuchte oft, und meist erfolgreich, mit langen Bällen die schnellen Stürmer einzusetzen. Ein solcher Angriff führte dann zum 1:0. Den Schuss konnte Avram noch parieren, doch beim Nachsetzen wurde der Stürmer im Zweikampf gefoult. Beim fälligen Elfmeter war Avram ohne Abwehrchance. In der Folge rannte sich der TSV immer wieder fest und war in den Zweikämpfen nicht bissig genug, so dass Bamme weiter am Drücker war. Bei einer Flanke von der der rechten Angriffsseite der Gastgeber, die scharf in den TSV-Strafraum flog, kam der Gegner dann ohne Bedrängnis an den Ball und konnte sein zweites Tor erzielen. Kurz darauf wurde Knappe für’s defensive Mittelfeld eingewechselt, um zum einen die Abwehr zu stabilisieren und das Spiel nach vorn anzukurbeln. Der TSV wollte nicht wie im ersten Auswärtsspiel unter die Räder kommen und spielte nun druckvoller. Das gelang auch, doch Chancen waren nur in Form von Fernschüssen vorhanden, die nur selten für Gefahr sorgten. Glück hatte man noch einmal, als ein Freistoß der Gastgeber aus ca. 20 Metern am Lattenkreuz landete. Mit dem 2:0-Rückstand ging es in die Kabine und man musste verletzungsbedingt auch den zweiten und damit letzten Spielerwechsel vollziehen.
In der zweiten Halbzeit wollte der TSV wenigstens noch zum Ausgleich kommen und übernahm nun das Spielgeschehen. Die Gastgeber verlagerten sich auf’s Kontern, kamen aber durch einen Torwartfehler zum 3:0. Einen Fernschuss konnte Avram nicht festhalten, nur ein Spieler von Bamme setzte nach und schoss den Ball ins Tor. Die Gastgeber fühlten sich nun zu sicher. Direkt mit dem Anstoß konnte der TSV einen Angriff starten, der zum Anschlusstreffer führte. Weigmann setzte sich zunächst gegen zwei Gegenspieler durch und spielte am Strafraum einen Doppelpass mit Meinusch. Vor dem Tor blieb er dann eiskalt und schob den Ball in die kurze Ecke. Nur wenige Minuten später hatte Meinusch die Chance zum 3:2, vergab jedoch freistehend in die Arme des Torhüters. Nach einem weiteren abgefangenen TSV-Angriff dann der erneute Rückschlag. Wie so oft wurde der Ball hoch und weit raus geschlagen. Libero Päpke verschätzte sich und konnte den Ball nicht wegköpfen. So war der Gegner in Überzahl und kam zum Torabschluss. Nick Avram parierte den Ball, doch dieser sprang direkt ans Knie von Päpke und von da aus ins Tor.
Doch wer dachte, dass das Spiel nun gelaufen war, der hatte sich getäuscht. Treuenbrietzen bewies große Moral und war weiter bissig in den Zweikämpfen. Man holte ein ums andere Mal einen Freistoß heraus, wovon einer auf Höhe der Mittellinie dann zum 4:2 führte. Weigmann zeigte an, dass er von links außen einlaufen würde und Päpke flankte den Freistoß von der rechten Außenlinie in Richtung kurzer Pfosten. Der Torwart kam zu zögerlich raus und Weigmann konnte unbedrängt einköpfen. Bamme schwächte sich nun selbst. Der Torwart sah zuvor bereits gelb und nun gelb-rot, beide wegen Meckern. Auf dem Weg in die Kabine trat er im Zuschauerbereich noch mit voller Wu(ch)t einen Abfalleimer durch die Gegend. Treuenbrietzen ließ sich davon nicht beeindrucken, sondern spielte ruhig weiter. Die Angriffe der Gastgeber konnten nun besser gestoppt oder clever abgelaufen werden und das Umschalten gelang mit einem Mann mehr natürlich auch besser. Der TSV probierte weiter alles. Nach einem gut getretenen Freistoß von Illesch erreichten gleich zwei Spieler den Ball nicht per Kopf und so ging der Ball knapp vorbei. Eine weitere Chance bot sich als sich Th. Liepe im Kopfballduell nach einer scharf getretenen Ecke von Lehmann gut durchsetzte, der Ball aber wieder knapp vorbeiging. Doch Treuenbrietzen wurde noch belohnt. Das 4:3 besorgte wiederum Weigmann. Nach Ballgewinn in der eigenen Hälfte und einer schönen Kombination auf der linken Angriffsseite drang er in den Strafraum ein und ließ dem nun im Tor stehenden Feldspieler keine Chance. Wegen vermeintlicher Abseitsstellung regte sich nun der gegnerische Libero so sehr auf, dass er wegen Beleidigung mit Rot vom Platz flog. Die heimischen Zuschauer sahen ihr Team natürlich ungerecht behandelt und heizten die Atmosphäre weiter auf. Der TSV wollte die Dummheit der Gastgeber du die numerische Überlegenheit nutzen und wenigstens einen Punkt mitnehmen. Das Ausgleichstor fiel dann buchstäblich in letzter Sekunde. Eine ähnliche Freistoßsituation wie beim 4:2. Der Ball wurde wieder hoch in den Strafraum gebracht, doch diesmal konnte Weigmann nicht an den Ball kommen, da er am Trikot gezogen wurde. Der Schiedsrichter pfiff sofort und zeigte auf den Punkt. Knappe übernahm Verantwortung und schoss den Ball platziert ins linke untere Eck. Nach dem Anstoß ertönte sofort der Schlusspfiff, da die angezeigten 4 Minuten Nachspielzeit rum waren.
Treuenbrietzen feierte nach einer tollen Aufholjagd den Punktgewinn, Bamme haderte mit dem Schiedsrichter, hatte sich aber letztlich durch zwei Platzverweise selbst um den Sieg gebracht.
Am kommenden Sonntag steht die zweite Pokalrunde an. Dabei empfängt die zweite Mannschaft zuhause die Reserve von Optik Rathenow während die erste Mannschaft in Borkheide zum Derby zu Gast ist. Anstoß ist jeweils 15 Uhr.
TSV II mit: N. Avram – Th. Liepe, K. Päpke (SF), To. Liepe – S. Näthe (T. Knappe) – M. Hanck, F. Weigmann, S. Illesch, N. Lehmann – S. Meinusch, P. Sihr (P. Schulz)
PS: Treuenbrietzen kam trotz der hitzigen Partie ohne gelbe Karte aus, während Bamme neben den zwei Platzverweisen noch zwei gelbe Karten erhielt. Da der eigentliche Trainer Doerrwandt immer noch im Ausland weilt, war Torsten „Panni“ Borchardt wieder als Interimstrainer im Einsatz. VIELEN DANK DAFÜR.